Vereinsgeschichte



 

Seit jeher war es so, dass Menschen oft durch zufällig zustande gekommene Gespräche gemeinsame Interessen entdeckten. So entstanden Gemeinschaften, Familien und auch Vereine.  

So geschehen auch in den achtziger Jahren als einige Stammgäste des Gasthauses Leopold Steinböck in Wördern durch ihr gemeinsames Interesse am Schießsport zusammenfanden. 

Schließlich und endlich ergriff der damalige Obergärtner Walter Dornhofer, schon längst ein aktiver Sportschütze, die Initiative zur Gründung eines eigenen Schützenvereines in Wördern. Der Verein nannte sich vorerst 'Sportschützenverein St. Andrä-Wördern'.

Wie viele Interessenten vorhanden waren, zeigte das rasche Zustandekommen eines handlungsfähigen Vorstandes. Als Gründungsmitglieder wurden Herr Walter Dornhofer gleichzeitig erster Oberschützenmeister, Herr Rudolf Langenbacher als Schützenmeister, Herr Franz Schöberl als Kassier, Herr Karl Stiglberger als Kassierstellvertreter, Herr Anton Pucalka als Schriftführer, sowie die Herren Ferdinand Kahlkopf und Arthur Plöchl nominiert.

Die guten Kontakte zur Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Herrn Franz Pasruck ermöglichten die Errichtung von Luftgewehr- und Pistolenständen im ehemaligen Altersheim in St. Andrä. Die alten Räumlichkeiten waren fast unmöglich zu temperieren, als Aufenthaltsraum diente der ehemalige Geschirrspülraum des Altersheimes, in welchem noch Fließwasser vorhanden war (allerdings nur in Form von Kondenswasser an den Wänden).

Zur Abdeckung der laufenden Investitionen wurde ein Bankkredit mit der Bürgschaft der Vorstandsmitglieder aufgenommen. Als weitere Einnahmequelle wurde das „Gaudischießen“ ins Leben gerufen. Schon damals zeigte die Bevölkerung reges Interesse an unserem Verein. Der Mitgliederstand ist trotz der unfreundlichen Rahmenbedingungen auf über dreißig Personen angewachsen.

Schließlich wurde der Wunsch nach einem Feuerstand laut, wobei sich der ehemalige Vorratskeller des Altersheimes angeboten hatte. Wieder ging man zur Gemeinde, um die Nutzungsgenehmigung dafür einzuholen und wieder hatte man ein offenes Ohr für die Wünsche der Schützen. In unzähligen Arbeitsstunden wurde ein Kugelfang errichtet und mittels einer weiteren Aufstockung des Bankkredites eine geeignete Entlüftung eingebaut und schließlich der Betrieb eröffnet.

Bedingt durch den Abriss einzelner Objekte die dem Bau der Volksschule bzw. dem neuen Postamtsgebäude weichen mussten, wurden die Luftstände immer wieder umgesiedelt, bis schließlich im Jahre 1990 der gesamte Altbestand dem Neubau des Feuerwehrhauses weichen musste.

Schon damals konnte auf Intervention der beiden Vereinsmitglieder und GGR, Leopold Eggenhofer und Wilhelm Stascha, der Vorratskeller für die spätere Nutzung als Schießkeller vor der Zerstörung bewahrt werden. Ich war damals im Planungsausschuss für den Bau des Feuerwehrhauses und konnte somit auch die Planungsarbeiten zur Errichtung eines neuen Vereinslokales mitverfolgen und auch beeinflussen.

Um den Kontakt während der Bauphase untereinander nicht zu verlieren, traf sich der so genannte harte Kern des Vereines regelmäßig im privaten Weinkeller unseres Vereinsmitgliedes Fritz Rubitzko, wobei sich das kameradschaftliche Verhältnis immer mehr verstärkte. Diese regelmäßigen Zusammenkünfte bewahrten unseren Verein vor dem sicheren Zerfall. 

Schließlich und endlich war es soweit. Im Winter 1992 / 1993 konnte mit den Innenarbeiten begonnen werden. Inzwischen wurde ich nach dem Rücktritt meines Vorgängers Dornhofer zum Oberschützenmeister gewählt. Von der Neuerrichtung des Kugelfanges, dem Aufstellen von Zwischenwänden, der Verlegung von Fliesen bis hin zur Konstruktion der Einrichtung wurde alles in Eigenregie bewältigt. Sogar zwei Luftstände wurden nachträglich eingebaut. Viele hunderte Arbeitsstunden wurden von zahlreichen Kameraden geleistet, wobei ich, stellvertretend für alle weiteren Mitarbeiter, ganz besonders die Leistungen von Herrn Erich Machowetz, seines Zeichens damaliger Schützenmeister, sowie Herrn Karl Wieshaider hervorheben möchte. Die Arbeitsleistung wurde von der Gemeinde anerkannt und bei der Mietforderung bis zum Jahr 2011 (!) berücksichtigt.

Nach anfänglichen Bedenken über die Finanzierbarkeit des Projektes konnte schließlich das Vereinslokal bezogen und mit einem Eröffnungsschießen in Betrieb genommen werden.

Ermöglicht wurde das Projekt durch das Entgegenkommen und die zahlreichen Spenden von Firmen und Privatpersonen. Den Löwenanteil aber hatten wir unserem damaligen Bürgermeister, Alois Haschberger, und dem Gemeinderat zu verdanken.

Durch die Finanzierung des Bauprojektes bzw. den Ankauf sämtlicher Materialien seitens der Gemeinde wurde ein Projekt verwirklicht, welches nicht nur der Ausübung unserer Sportart dient sondern auch der Pflege von Freundschaft, Kameradschaft und zukunftsweisend auch der Brauchtumspflege.

Als Dank für Ihre Verdienste wurden Bürgermeister Alois Haschberger und Theo Maier zu Ehrenmitgliedern der Hagenthaler Sportschützen ernannt.

Um die Verbundenheit mit unserer Heimatgemeinde St.Andrä-Wördern zu bekunden, wurde 1995 unser Verein auf einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung in 'Hagenthaler Sportschützen' umbenannt.

Der Erwerb unserer Vereinsfahne soll schließlich dazu dienen, den Verein als Pfleger von Brauchtum und Kultur in unserer Gemeinde zu integrieren, soll als Zeichen für unseren jahrelangen Um- und Aufbau bzw. der sportlichen Erfolge eine Art Gipfel darstellen, soll bei auswärtigen Ausrückungen den Namen unserer Gemeinde hinaustragen und unsere Kameradschaft fördern.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Behörden, Institutionen und Personen, bei Spendern, Mitarbeitern und Vereinsmitgliedern als Bestandteile eines Werkes, die einen Garant für das Funktionieren unseres  Vereines darstellen, bedanken. Nur dieses Zusammenspiel jedes einzelnen Rädchens garantiert den Fortbestand unserer Gemeinschaft und Freundschaft und somit die Ausübung unseres Schießsportes. Schützen Heil!